Es ist nicht allzu schwer einen Weißbauchigel gesund zu erhalten.
Das Wichtigste zur Gesunderhaltung sind eine erstklassige Haltung, ausreichend
Platz und Belüftung, täglich frisches Wasser, hochwertiges und
abwechslungsreiches Futter, tägliches Entfernen der Kotreste und regelmäßiger
Austausch der Streu oder Toilettenecke. Aber das sollte eigentlich ganz
selbstverständlich sein.
Weiterhin sollte man sich möglichst täglich mit seinem Igel beschäftigen. Im Umgang mit dem Igel lernt man sein Verhalten schnell kennen und man merkt viel schneller, wenn etwas mit dem Tier nicht stimmt. Man merkt, ob sich irgendwelche Tumore unter der Haut bilden, die Ohren frei von Milben sind, die Augen klar sind, die Nase frei ist usw...
Eine weitere Maßnahme der regelmäßigen Kontrolle ist das Wiegen und das Buchführen einer Gewichtstabelle. So hat man eine gute Kontrolle ob der Igel plötzlich erheblich Gewicht verliert.
Außerdem sollte man seinen Igel ein bis zweimal im Jahr einem erfahrenen Tierarzt zur Kontrolluntersuchung vorstellen, um evtl. unentdeckte Krankheiten oder sonstige Probleme feststellen zu können. Dazu sollte man seinen Tierarzt aber erst mal fragen, ob er sich mit den Weißbauchigeln auskennt.
Häufige Krankheiten
Vorab: Geht es dem Igel nicht gut, geht bitte zum
Tierarzt!!!
Durchfall
Durchfall kann unterschiedliche Ursachen haben. Schlechtes, oder
falsches Futter, Innenparasiten bzw. Darmerkrankungen oder auch Stress könne
dafür verantwortlich sein. Wenn Durchfall bemerkt wird und es sich nach 2 Tagen
noch nicht gebessert hat, dann sollte man das Tier einem Tierarzt vorstellen.
Wenn der Kot grünlich oder sehr hell mit Blutschlieren (schwarze
"Fäden") versehen ist, muss sofort ein Tierarzt aufgesucht werden.
Dies deutet auf innere Erkrankungen/Verletzungen hin. Auch zu schnelle Futterumstellung oder Futter Unverdräglichkeit können zu Durchfall führen.
Bei Durchfall entstehen schnell Probleme wie Austrocknung usw.
Daher bitte nicht zu lange warten.
Wunde Füße
Wunde Füße entstehen in der Regel durch falschen Untergrund. Zu
scharfkörnigen Sand oder Kies, Gitterhaltung und Scharfkantige Laufräder. Als
erste Maßnahme gilt, dass man die Streu wechselt und alle scharfkantigen
Gegenstände entfernt. Leichte Reizungen kann man gut mit Bepanthen Wund- und
Heilsalbe beruhigen. Größere offene Stellen sollte man vom Tierarzt behandeln
lassen. Mit dem richtigen Einstreu kann man dem schon vorbeugen und dem
Igelchen die Qualen ersparen. Am Besten auch immer eine Betaisodona Lösung parat halten. Diese kann bei kleineren Wunden als 1. Hilfe Maßnahme verwendet werden da sie desinfizierend wirkt.
Pilzinfektion
Durch Haltungsfehler, zu hohe Luftfeuchtigkeit, zu trockene Luft,
falsches Streu oder schlechte Hygiene sowie ungenügende Belüftung kann es sehr
schnell zum Ausbruch des Igelpilzes Trichophyton erinacei kommen. Aber auch Stress und Futterunverdräglichkeit können dazu führen. Dieser
äußert sich durch schuppige Stellen an der Haut zwischen den Stacheln sowie den
Extremitäten und auch an Bauch und Ohren. Auch hier kratzen sich die Igelchen.
Die Stellen können gerötet sein. Im Gegensatz zu Milben (die man sehen kann)
wird man hier keine Parasiten erkennen können. Hier muss man auch wieder den
Tierarzt besuchen, der einen Abstrich nimmt. Er kann so die genaue Ursache
feststellen und die Behandlung einleiten. Man sollte auch die anderen Tiere
untersuchen und evtl. behandeln lassen.
Besonders zu beachten ist hierbei, dass der Igelpilz für den
Menschen ansteckend ist. Juckende Bläschen an den Händen ist oftmals das erste
Anzeichen dafür. Bekommt man Hautprobleme und sucht einen Hautarzt auf, sollte
man unbedingt angeben, dass man Weißbauchigel hält. Oftmals wird der Igelpilz
nicht erkannt und eine falsche Behandlung kann zu sehr schmerzhaften und
langwierigen Problemen führen.
Wie bei den meisten Krankheiten kann man diese Krankheit auch umgehen, in dem man auf Hygiene, stressfreie Umgebung und vor allem auf ausreichende Belüftung achtet. Die Igelchen leben in freier Natur, daher ist Frischluft besonders wichtig.
Achtung! Während des quillings ( Stachel-/Fellwechsel ca 8. Lebenswoche bis 5. Monat) können schuppige trockene Haut, Stachel- und stellenweise Haarausfall normal sein.
Milben/Parasiten
Euer Igelchen kratzt sich andauernd. Die Haut zwischen den
Stacheln sieht schuppig und gerötet aus und kleine winzige schwarze Pünktchen
laufen zwischen den Stacheln? Das ist ein ziemlich sicheres Zeichen für Milben
oder Flöhe. Als erste Maßnahme kann man den Igel in lauwarmen Wasser baden um
einen Teil der Milben/Flöhe zu entfernen. Als nächstes muss das gesamte Gehege
ausgeräumt, ordentlich gereinigt und desinfiziert werden. Das gilt auch für
alle Einrichtungsgegenstände. Sind mehrere Igel in dem Gehege, sind sie mit
Sicherheit auch befallen. Als nächstes müssen die Tiere dem Tierarzt
vorgestellt werden und man sollte sich entsprechende Mittel und Sprays
aufschreiben lassen, um die Tiere richtig behandeln zu können. Am besten
verzichtet man bis zum Ende der Behandlung auf Streu und unnütze
Einrichtungsgegenstände, bis die Plage behoben ist.
Hier sollte man auf Sprays, die auf eigene Faust gekauft wurden verzichten, um evtl. Schäden an den Tieren zu vermeiden. Nicht jedes Mittel ist für die Igelchen verträglich.
Hauptsächlich Wildfänge sind neben Assenparasiten oft mit Würmern
befallen. Neben Bandwürmern die im Darm umherwandern, leiden Igel oft an
Lungenwürmern. Eindeutige Zeichen hierfür sind extreme Atembeschwerden und
röchelnde und röhrende Geräusche während der Atmung und eine tropfende Nase.
(Nicht zu verwechseln mit Schnarchen während die Igelchen schlafen). Ebenso
kommt hinzu, dass die Igel extrem dünn sind, obwohl sie fressen und noch mehr
an Gewicht verlieren. Diese Tiere müssen dringend in Quarantäne gesetzt
werden, nachdem Sie dem Tierarzt vorgestellt wurden. Mit entsprechenden
Medikamenten kann man die Tiere recht gut von Würmern befreien.
Augenprobleme
Weißbauchigel haben empfindliche Augen. Solltet Ihr beobachten,
dass einer Eurer Igel ein Auge ständig geschlossen hält, oder oft versucht mit
seinem Fuß daran zu reiben und zu kratzen, solltet Ihr zum TA gehen. Genau das
selbe gilt, wenn er übermäßigen Tränenfluss hat oder sonstige Auffälligkeiten
am Auge zu sehen sind. Auf keinen Fall darf man selbst zu Werke gehen. Nur
ein Tierarzt kann die genaue Ursache feststellen und das Auge nötigenfalls
spülen und mit Salben beruhigen.
Ein weiteres Augenproblem ist das Eintrüben der Linse. Das kann
durch Inzucht entstehen, aber auch durch Veranlagung oder Altersbedingt.
Vorsichtshalber sollte man das Tier zum Tierarzt bringen. Meist kann das Tier
trotzdem noch lange und gut mit dieser Einschränkung leben.
Haar-/Stachelausfall
Dies kommt bei Weißbauchigeln sehr selten vor. In folge von
starken Mangelerscheinungen in Verbindung mit Infektionen oder durch den
Igelpilz können Igel einen Großteil Ihres Stachelkleides verlieren. Schon wenn
man bemerkt, dass das Tier extrem Stacheln oder Fell verliert sollte man
umgehend den Tierarzt aufsuchen, um das Tier eventuell durch entsprechende
Behandlung noch retten zu können.
Nicht zu verwechseln mit dem regelmässigen Wechsel des
Stachelkleides. In der 8. bis 12. Woche verlieren die Jungtiere das erste mal
ein Dutzend und mehr Stacheln auf dem Kopf. Das ist ganz normal, aber man
sollte das trotzdem beobachten. Man kann die neuen Stacheln schon im Ansatz
erkennen. Die Haut kann gerötet sein, auch das ist normal. Dieses
"Quilling" passiert den Igelchen auch im erwachsenen Alter. In dieser
Zeit können sie nervös, aggressiv oder ganz ruhig sein. Sie verändern ihr
Verhalten. In dieser Zeit sollte man sie auch ganz in Ruhe lassen. Wenn diese
Phase überstanden ist benehmen sie sich wieder wie gewohnt.
Taumel-Syndrom/Wobbly-Syndrom
Das Taumel-Syndrom oder auch Wobbly-Hedgehog-Syndrom ist noch
nicht sonderlich erforscht und es gibt auch noch keine Heilung dafür. Es ist
nicht ansteckend aber vererblich. Es äußert sich in extrem taumelnder und eingeschränkter
Bewegung des betroffenen Tieres. Wenn WHS diagnostiziert wurde, sollte man das
Tier von seiner Qual erlösen lassen.
Lähmungen
Lähmungen können vielerlei Gründe haben. Unfälle jeglicher
Art, Durchblutungsstörungen usw. Lähmungen können aber auch auf Grund
von Vitaminmangel entstehen. Ein vorher noch völlig gesund wirkendes Tier kann
plötzlich ohne jeglichen Grund plötzlich anfangen, Gliedmaßen hinter sich her
zu ziehen und fühlt sich teilweise kalt an. In jedem Fall sollte man den
Tierarzt hinzuziehen bevor man selbst "herum doktert".
Krebs
Leider neigen unsere geliebten Stachelbälle dazu, von Tumoren
befallen zu werden. Aus diesem Grunde ist es wichtig, Sie regelmäßig zu händeln
und auch zu "befühlen". Je früher Tumore entdeckt werden, desto
besser stehen die Chancen, dass Sie vom Tierarzt erfolgreich entfernt werden
können!
Besonders oft neigen die Tiere zu Tumoren am Gesäuge. Aber auch an anderen Stellen direkt unter der Haut. Diese sind schnell und leicht zu ertasten und können früh entdeckt werden. Sie sind auch leichter zu entfernen.
Schwer zu entdeckende Tumore bilden sich oft an Leber, Niere und Lungen. Man sollte also grundsätzlich mit seinem Tier zum TA gehen, wenn man über mehrere Tage hinweg einen schwerfälligen Igel bei sich zu hause sitzen hat, der mehr und mehr an Gewicht verliert und sich eigenartig verhält.
Quelle: Igelparadies
Besonders oft neigen die Tiere zu Tumoren am Gesäuge. Aber auch an anderen Stellen direkt unter der Haut. Diese sind schnell und leicht zu ertasten und können früh entdeckt werden. Sie sind auch leichter zu entfernen.
Schwer zu entdeckende Tumore bilden sich oft an Leber, Niere und Lungen. Man sollte also grundsätzlich mit seinem Tier zum TA gehen, wenn man über mehrere Tage hinweg einen schwerfälligen Igel bei sich zu hause sitzen hat, der mehr und mehr an Gewicht verliert und sich eigenartig verhält.
Quelle: Igelparadies
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